Mitten in der Passionszeit hatte die CREDO Gemeinde zu einem Familiengottesdienst eingeladen.
Eine durchaus gute Zeit für einen Familiengottesdienst, um deutlich zu machen, dass die Passionszeit für Jung und Alt eine gemeinsame Glaubensstärkung ist. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Bloß kein Stress!“ Zur Feier des Tages schien auch eine warme Frühlingssonne, während im Gottesdienstraum die Jungscharkinder zusammen mit einigen der Jugendlichen aus dem Kirchlichen Unterricht fleißig bei der Gestaltung mithalfen.
Zunächst war alles so wie sonst im Gottesdienst, bis … ja bis die Lesung von einem der Jugendlichen vorgenommen wurde, nicht ganz einfach vor so vielen Menschen vorzulesen und in ein Mikrophon zu sprechen, aber er hat das von Anfang an gut gemacht.
An der Stelle, wo sonst das Kinderlied gesungen wird, empfahlen sich die Jungscharler mit einem fetzigen Lied, das mit einer frischen Choreographie aufgepeppt wurde. Und wie sie mitmachten, kleinere und größere Kinder, das war eine richtige Freude!
Pastor Thomas Brinkmann hatte die Geschichte vom blinden Bartimäus ausgewählt, wie der Blinde da am Wegrand sitzt und wartet, bis Jesus vorbeikommt. Nicht still, nein, er macht schreiend auf sich aufmerksam: „Jesus, du Sohn Gottes, erbarme dich!“
Für die Anschaulichkeit schleppten die Jugendlichen einen schweren Koffer heran, deren Schwere einige der Kinder überprüfen durften. Besondere Aufmerksamkeit hatte dabei der Jüngste der Jungscharkinder, der kleine Mika. Die Gottesdienstbesucher und Pastor Brinkmann hatten richtig Angst um ihn, ob er das wohl hinbekam, ohne von der Bühne zu purzeln. Aber mit einer erstaunlichen Beharrlichkeit bemühte sich der kleine Kerl, das auch hinzukriegen, was den Großen teilweise mühelos gelang.
Was befand sich im Koffer? Eine Menge von Backsteinen, die die Jugendlichen auf einem Extratisch aufschichteten und dann die die ganzen Stressfaktoren des Lebens, die von der Gottesdienstgemeinde zugerufen wurden, an jeden Backstein hefteten. Es entstand eine richtige Mauer, hinter der der Einzelne verschwinden konnte. Ist das nicht auch oft bei uns so? Wir verschwinden hinter unseren Stress, hinter den Problemen und Ängsten, sodass auch wir nichts mehr sonst wahrnehmen können.
Und dann ging es um die Frage, wer diese schweren Steine in unserem Leben wegräumt. Da kam die Geschichte von Bartimäus ins Spiel, der seine Last offenkundig und lautstark vor Jesus trug. Mit viel Verve und Überzeugungskraft erzählte Pastor Brinkmann diese Geschichte den Kindern, die auch die Großen ansprach. Bartimäus geht als geheilt aus seiner Begegnung mit Jesus hervor, Jesus erweist sich als Herr der Krankheit, er kann heilen und retten. Er gab Bartimäus sein Augenlicht wieder. Mit Jesus können wir die Mauer, hinter der wir uns eingeigelt haben, wieder einreißen und uns befreien von all dem, was uns belastet.
Dieser Gottesdienst fand großen Anklang bei Jung und Alt, weil er einmal mehr die Kleinen und die Großen gleichermaßen angesprochen hatte. Gemeinsam Gottesdienst feiern, hinterher noch die leckeren Kekse der Jungschar genießen im CREDO Café, bei einer Tasse Kaffee das Gehörte nachklingen lassen – so wurde die Gemeinschaft einmal mehr gefestigt, was genau so in die Passionszeit passt.
Lilli Ell